Ein Gaming-PC soll vor allen anderen eins machen: Spaß.
Die offensichtliche Garantie für Spaß am PC sind die tausenden Spiele, die für wirklich jeden Geschmack ausreichend Auswahl bieten. Aber auch der Zusammenbau eines Gaming-PCs kann Spaß machen. Die Auswahl der Komponenten, die Vorfreude wenn es geliefert wird, das Basteln und Tüfteln des Zusammenbauens und zu guter Letzt der Stolz über das selbst geschaffte. Ganz zu schweigen von der immensen Freude beim Blick in die Brieftasche, wenn man das Preis-Leistungs-Verhältnis mit PCs vergleicht, die ohne eigenen Zusammenbau gekauft werden. Wenn man seinen eigenen Gaming-PC zusammenstellt, hat man am Ende ein Unikat, das perfekt für einen selbst zugeschnitten ist. Immer vorausgesetzt man besitzt das Fachwissen oder man weiß, wo man Fachwissen findet.
An dieser Stelle kommen wir ins Spiel. Wir bieten euch eine Anleitung von A bis Z, in der ihr alles Wichtige und Wissenswerte über den Gaming-PC-Zusammenbau erfahrt. Kernpunkt des Wissens ist die Hardwarelehre, welche euch nicht nur eine simplifizierte Funktionsweise der Hardware näher bringt, sondern auch Kenngrößen benennt und bewertet sowie fundierte Hardware-Empfehlungen liefert. Durch unsere Tipps und Tricks werden euch die Komponenten eines Gaming-PCs näher gebracht und es wird für euch ein leichtes sein, die richtige Hardware für euren eigenen Gaming-PC zu finden.
Wir haben zu jeder Baugruppe eines PCs einen Text erstellt, der euch alle wichtigen Informationen liefert. Klickt einfach auf einen der Links unter diesem Text und lest euch in die Materie ein. Die einzelnen Links sind schon in der Reihenfolge gestaffelt, in der ein Gaming-PC geplant und zusammengebaut werden sollte. Somit müsst ihr nur etwas Zeit zu Lesen aufwenden um dem Zusammenbau eures ganz eigenen Gaming-PCs näher zu kommen.
Lege dein Budget fest:
Bevor du anfängst, musst du wissen, wie viel du ausgeben möchtest. Davon hängt ab, welche Komponenten du auswählst. Gaming-PCs gibt es in verschiedenen Preisklassen, von Einsteigermodellen bis hin zu High-End-Modellen.
Bitte schau Dir unsere Ratgeber zu folgenden Komponenten an
Prozessoren
Vom kleinen Einmaleins bis hin zur tausendsten Primzahl, nahezu alle zentralen Rechenprozesse werden von der CPU (Central Processing Unit) ausgeführt. Sie ist nicht nur das Herzstück eines PCs sondern auch dessen Gehirn. Der Prozessor bestimmt maßgeblich wie leistungsfähig der Computer ist. Durch die Verankerung und enge Verbindung mit dem Mainboard bildet der Prozessor das Grundgerüst eines PCs, welches daher umso sorgfältiger ausgesucht werden sollte. Eine Grafikkarte ist bei Bedarf schnell gewechselt, was daher ein Update leicht macht, will man seine CPU wechseln oder updaten, kommt ein deutlich höherer Aufwand zum tragen. Daher gilt besonders bei CPU und Mainboard: wer günstig kauft zahlt mit zukünftiger Leistung und hohem Aufwand. Damit ihr genau den passenden Prozessor für euren Gaming-PC findet, haben wir euch alle wichtigen Größen, hilfreiche Tipps und aussagekräftige Hinweise, sowie aktuelle Empfehlungen ausgearbeitet. Besonders wichtig beim CPU ist das Preis-Leistungs-Verhältnis, da es ohne Probleme möglich ist, CPUs für 900,00 € zu kaufen, welche kaum einen spürbaren Nutzen gegenüber ihren 400,00 € CPU´s haben.
- Für Einsteiger: Ein Quad-Core-Prozessor sollte ausreichend sein.
- Mittelklasse: Ein Sechs- oder Achtkern-Prozessor gibt deinem PC mehr Leistung.
- High-End: Überlege dir, einen der neuesten Prozessoren mit hoher Kern- und Thread-Zahl zu wählen.
- Modelle: INTEL oder AMD CPU werden für die Gaming-PC gerne verwendet. der AMD ist oft der Preisgünstigere.
Grafikkarten
Ob traumhafte Landschaften, actiongeladene Explosionen oder lebendige Metropolen, moderne Computerspiele benötigen oft immense Rechenleistung und verlangen Höchstleistungen von unseren Computern. Ob diese den entsprechenden Anforderungen gerecht werden, hängt im Großteil von der verwendeten Hardware ab. Zum großen Teil macht dabei die Grafikkarte ob NVIDA oder AMD den Unterschied zwischen Casual-Office PC und einem wahren Gaming-Boliden. Den Preisen von Hardware ist dabei kaum eine Grenze gesetzt, der Leistung jedoch schon. Die momentanen Grafikkarten sind in diesem Fall ein wahres Paradebeispiel. Von unter 100,00 € bis weit über 1000,00 € gibt es sie, aber nicht alle sind fürs Gaming geeignet oder bieten ein ansprechendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Hier zählt der allgemeine Grundsatz: für 70% der maximalen Leistung bezahlt man 30% des Geldes. Die weiteren 30% Leistung machen 70% des Geldes aus und sind besonders für Enthusiasten und für Spieler mit einem hohen Budget geeignet. Da das besagte Budget jedoch oft die Begrenzung darstellt, ist eine Frage umso wichtiger: Was bin ich für ein Gamer?
RAM (Arbeitsspeicher):
Für die meisten Spiele sind 16 GB RAM ausreichend. Wenn du jedoch Streaming nutzen oder viele Anwendungen gleichzeitig ausführen möchtest, solltest du 32 GB oder mehr in Betracht ziehen.
RAM (Arbeitsspeicher) – Warum er so wichtig ist und worauf man achten sollte
Der RAM oder Arbeitsspeicher ist ein zentraler Bestandteil eines jeden Computers. Er dient als Kurzzeitspeicher und ermöglicht dem Prozessor einen schnellen Zugriff auf benötigte Daten. Hier erfährst du, warum er für Spiele und allgemeine Computeranwendungen so wichtig ist und was du beim Kauf beachten solltest.
Wozu dient der Arbeitsspeicher?
Wenn du ein Programm startest oder ein Spiel spielst, werden die Daten von deiner Festplatte oder SSD in den Arbeitsspeicher geladen, da der Zugriff auf den Arbeitsspeicher viel schneller ist als der Zugriff auf Speicherlaufwerke. Das heißt, je mehr RAM du hast, desto mehr Daten kannst du gleichzeitig laden und schneller darauf zugreifen.
Wie viel RAM brauchst du?
Anfänger: 8 GB sind das absolute Minimum für moderne Spiele und Anwendungen. Bei dieser Menge kann es allerdings zu Einschränkungen beim Multitasking oder bei sehr speicherintensiven Spielen oder Programmen kommen.
Standard-Spiele und alltägliche Nutzung: 16 GB sind derzeit der „Sweet Spot“ für die meisten Nutzer. Damit kann man die meisten Spiele und Programme problemlos ausführen und hat auch genug für leichtes Multitasking.
Enthusiasten und Profis: 32 GB oder mehr sind für diejenigen gedacht, die intensiv Multitasking betreiben, mit speicherintensiver Software wie Videobearbeitungsprogrammen arbeiten oder Spiele in extrem hohen Einstellungen spielen wollen.
Geschwindigkeit und Latenz
Nicht nur die Menge des Arbeitsspeichers ist wichtig, sondern auch die Geschwindigkeit und die Latenz. Die Geschwindigkeit wird in MHz angegeben und gibt an, wie schnell der Arbeitsspeicher Daten verarbeiten kann. Die Latenz, oft als CL-Wert bezeichnet, gibt an, wie viele Taktzyklen der Arbeitsspeicher benötigt, um auf eine Anfrage zu reagieren.
Für den durchschnittlichen Benutzer und Gamer macht der Unterschied zwischen Geschwindigkeit und Latenz keinen großen Unterschied, aber für Enthusiasten oder Personen, die nach maximaler Leistung suchen, können diese Werte einen Unterschied ausmachen.
Einkanal vs. Zweikanal vs. Vierkanal
RAM-Module können in verschiedenen Konfigurationen installiert werden, um die Leistung zu optimieren. Je nach Motherboard und CPU können RAM-Sticks im Single-, Dual- oder Quad-Channel-Modus betrieben werden. Grundsätzlich gilt: Mehr Kanäle bedeuten mehr Bandbreite und damit höhere Geschwindigkeiten.
DDR-Generationen
Es gibt verschiedene Generationen von Arbeitsspeicher wie DDR3, DDR4 und mittlerweile auch DDR5. Jede Generation bietet Verbesserungen in Bezug auf Geschwindigkeit, Energieeffizienz und Leistung. Es ist wichtig zu wissen, welche Art von Arbeitsspeicher von deinem Motherboard unterstützt wird.
Speicher / Festplatte:
Hier gibt es zwei Möglichkeiten: SSD/M.2 und HDD.
SSDs / M.2´s sind schneller und bieten kürzere Ladezeiten, sind aber pro GB teurer.
HDDs bieten mehr Speicherplatz für weniger Geld, sind aber langsamer.
Ideal ist eine Kombination aus SSD (für Betriebssystem und Lieblingsspiele) und HDD (für Massenspeicher, Videos, Bilder usw.).
Das Motherboard (Hauptplatine):
Wähle ein Motherboard, das mit deiner CPU kompatibel ist und über genügend Steckplätze für RAM, GPU und andere Erweiterungskarten verfügt.
Das Mainboard, oft auch Motherboard genannt, ist die zentrale Schalttafel deines PCs. Alle Komponenten, von der CPU bis zur SSD, sind mit dem Motherboard verbunden. Es dient nicht nur als physische Schnittstelle, sondern beeinflusst auch die Gesamtleistung, Erweiterbarkeit und Stabilität des Systems. Hier sind einige Dinge, auf die du achten solltest, wenn du dir ein Mainboard ansiehst:
Formfaktor
Es gibt verschiedene Mainboard-Formfaktoren, die im Wesentlichen die Größe und den allgemeinen Layout-Stil bestimmen:
- ATX: Dies ist der Standardformfaktor für viele PCs und bietet eine gute Balance zwischen Größe, Erweiterungssteckplätzen und Funktionen.
- Micro-ATX (mATX): Ein kleinerer Formfaktor mit weniger Erweiterungssteckplätzen, der aber oft in kompaktere Gehäuse passt.
- Mini-ITX: Der kleinste gängige Formfaktor für PCs, ideal für sehr kompakte Bauformen, hat aber deutlich weniger Erweiterungsmöglichkeiten.
Sockel
Der Sockel ist der physische Ort, an dem die CPU installiert wird. Es ist wichtig, dass du einen Mainboard-Sockel wählst, der mit deiner CPU kompatibel ist. Bekannte Sockel sind zum Beispiel Intels LGA1151 oder LGA1200 und AMDs AM4.
RAM-Steckplätze
Je nach Mainboard gibt es unterschiedlich viele RAM-Steckplätze. Ein Standard-ATX-Mainboard hat in der Regel vier, kleinere Formfaktoren wie Mini-ITX oft nur zwei.
Erweiterungssteckplätze
Mainboards bieten eine Vielzahl von Erweiterungssteckplätzen:
PCIe x16: Für Grafikkarten und einige High-End-Erweiterungskarten.
PCIe x1, x4, x8: Für andere Erweiterungskarten wie Soundkarten, Netzwerkkarten usw.
Anschlüsse und Ports
Moderne Mainboards bieten eine Vielzahl von Anschlüssen:
- SATA: Für HDDs, SSDs und optische Laufwerke.
- M.2: Ein moderner Steckplatz, hauptsächlich für NVMe-SSDs, aber auch für andere Karten wie WLAN-Module.
- USB: In verschiedenen Generationen und Formen, einschließlich USB-A, USB-C und USB 3.x.
- Audio: Onboard-Audioanschlüsse für Mikrofon, Lautsprecher und mehr.
- Netzwerk: Ethernet-Anschlüsse für kabelgebundene Netzwerkverbindungen. Einige Motherboards bieten auch integriertes Wi-Fi.
Chipsatz
Der Chipsatz bestimmt viele der vom Mainboard unterstützten Funktionen, einschließlich der Übertaktungsfähigkeit, der Anzahl der USB-Anschlüsse, der Unterstützung mehrerer Grafikkarten usw. Einige High-End-Chipsätze bieten zusätzliche PCIe-Lanes oder verbesserte Audio- und Netzwerkfunktionen.
Netzteil:
Das Netzteil sollte alle Komponenten mit ausreichend Strom versorgen. Ein hochwertiges Netzteil ist entscheidend für die Langlebigkeit und Stabilität des Systems.
Das Netzteil, oft auch PSU (Power Supply Unit) genannt, ist eine der am häufigsten übersehenen Komponenten beim Zusammenbau eines PCs. Aber unterschätze seine Bedeutung nicht! Ein qualitativ hochwertiges Netzteil sorgt nicht nur dafür, dass dein System reibungslos funktioniert, sondern schützt auch deine wertvollen Komponenten vor elektrischen Problemen. Hier sind einige Punkte, auf die du beim Kauf eines Netzteils achten solltest:
Leistung (Watt)
Die benötigte Netzteil-Leistung hängt von den Komponenten deines PCs ab:
- Einstiegs- bis Mittelklasse-PCs: 450-550W können ausreichend sein.
- High-End-PCs: 600W und mehr, abhängig von den Komponenten und dem Grad der Übertaktung.
Es ist immer eine gute Idee, etwas Spielraum bei der Leistung zu haben, besonders wenn du in Zukunft ein Upgrade in Betracht ziehst. Was verbraucht mein Netzteil?
Wirkungsgrad
Netzteile werden oft nach ihrer Effizienz zertifiziert, wobei „80 PLUS“ ein gängiges Zertifizierungssystem ist. Innerhalb dieses Systems gibt es verschiedene Stufen, darunter Bronze, Silber, Gold, Platin und Titanium. Je höher die Zertifizierung, desto effizienter ist das Netzteil.
Modulare vs. nicht-modulare Netzteile
Modulare Netzteile: Bei diesen kannst du selbst entscheiden, welche Kabel du brauchst. Dadurch kannst du das Innere des PCs sauberer halten und die Luftzirkulation verbessern. Allerdings sind sie oft teurer.
Nicht modulare Stromversorgungen: Alle Kabel sind fest verlegt, was sie billiger macht, aber es kann zu überflüssigen Kabeln kommen.
Schutzfunktionen
Ein gutes Netzteil sollte über mehrere Schutzfunktionen verfügen:
- OVP (Over Voltage Protection): Schützt die Komponenten vor Spannungsspitzen.
- UVP (Under Voltage Protection): Schützt vor Spannungseinbrüchen.
- OCP (Over Current Protection): Verhindert, dass zu viel Strom zu den Komponenten fließt.
- OPP (Over Power Protection): Verhindert, dass das Netzteil mehr Leistung liefert, als es sollte.
- SCP (Short Circuit Protection): Schützt vor Kurzschlüssen.
- OTP (Over Temperature Protection): Schützt das Netzteil vor Überhitzung.
Lüfter und Kühlung
Die meisten Netzteile sind mit einem Lüfter ausgestattet, der sie kühl hält. Einige High-End-Netzteile bieten sogar semi-passive Kühlmodi, bei denen der Lüfter erst ab einer bestimmten Temperatur aktiviert wird, was den Betrieb leiser macht.
Kühlung:
Achte darauf, dass dein PC gut gekühlt ist. Dies kann durch Luftkühlung oder Flüssigkeitskühlung geschehen. High-End-PCs oder PCs, die übertaktet werden sollen, profitieren oft von einer fortschrittlichen Kühlung.
Gehäuse:
Dein Gehäuse sollte genügend Platz für alle Komponenten bieten und eine gute Luftzirkulation ermöglichen. Außerdem sollte es leicht zu öffnen sein, damit du bei Bedarf Upgrades durchführen oder Probleme beheben kannst.
Peripheriegeräte und Software:
Vergiss nicht, Tastatur, Maus, Monitor und Betriebssystem in dein Budget einzuplanen!
Betriebssystem (OS)
Das Betriebssystem (OS) die Software-Seele des PCs ist die primäre Software, die auf einem Computer läuft und als Brücke zwischen der Benutzeroberfläche und der Hardware des Computers dient. Es ist verantwortlich für die Verwaltung der Hardware-Ressourcen und stellt Dienste für die Ausführung von Software-Anwendungen bereit. Lass uns mehr über die Bedeutung und die Auswahl eines Betriebssystems für deinen PC erfahren.
Im Gaming-Bereich wird häufig Windows 10 oder Windows 11 verwendet.
Zum Schluss:
Wenn du alle Komponenten ausgewählt hast, nimm dir Zeit für den Zusammenbau. Achte auf eine saubere Kabelführung und teste jeden Schritt, um sicherzugehen, dass alles funktioniert. Viel Spaß beim Spielen!
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
warum gibt es keinen Konfigurator meist fehlen Angaben zum Board
Ja, die Hersteller geben echt zu wenig Infos. Aber oft passen die Boards gut zu der restlichen Hardware!