Ankermann Office PC Madrid | Intel Core i5 6400 | Intel HD 530 | 16GB RAM | 500 GB HDD | 480 GB SSD | Win 11 | WiFi | Libre Office
weitere Gaming-PC Produkt-Beschreibungen
Welche PC-Spiele laufen auf diesem Gaming-PC ?
Hiermit möchte ich eine Rezension über das erworbene Gerät schreiben. Ich richte ab und zu PCs für Freunde und Kollegen ein, da ich früher mal in einem PC Laden gearbeitet habe (Vobis, die ganz Alten werden sich erinnern...) und noch ein bisschen was hängen geblieben ist. Normalerweise empfehle ich immer Geräte aus dem Fachhandel, aber diesmal wies mich ein Kollege auf den 199 EUR PC von "Ankermann" hier bei amazon hin. Ein Pentium mit 8GB, SSD und win10 für 199 EUR? Das klang erstmal gut. Gesagt, gekauft. Was dann kam hätte aber auch locker eine Folge "Columbo" füllen können...... aber von vorne: Gerät kam pünktlich und gut verpackt (fast schon zu gut, tonnenweise Styroporkugeln). Im Karton war nichts außer dem PC und einem Stromkabel und einem "Windows-Key" (dazu später mehr). Gerät ausgepackt, angeschlossen, und hier kam bereits das erste Fragezeichen. Das Gerät ist erkennbar nicht mit einem Be-Quiet Netzteil ausgestattet wie hier bei amazon im Angebot auf dem Foto zu sehen, sondern mit einem anderen Netzteil was keinen Ausschalter hat, und darüber hinaus den Strom für den Monitor "durchschleift" (siehe "Foto 2"). Solche Netzteile werden seit Jahren (locker 10 Jahre) nicht mehr verkauft, da sie nicht die ATX Spezifikation erfüllen. Dem Netzteil fehlt auch ein An/Aus Schalter, auch seit locker 10 Jahren Standard bzw. Pflicht im ATX Standard. Da nun meine Neugierde geweckt war habe ich das Gerät mal aufgeschraubt und reingeschaut (siehe "Foto 1"). Das Netzteil innen ist von "Fujitsu Siemens", und es erkennbar kein normales Netzteil, sondern scheint ursprünglich in einem anderen PC gearbeitet zu haben. Es ist wesentlich kleiner als ein normales modernes Netzteil und es besitzt keinerlei Stromanschlüsse, sondern es geht lediglich ein einziges Kabel zum Mainboard (von mir gelb markiert in Foto 1), der Strom wird offenbar durch das Mainboard "durchgeschleift" und dort mittels eines Kabels zu der SSD und dem Brenner geführt. Das funktioniert soweit, ist aber weder heutzutage üblich noch so im Angebot angegeben, zumal wie erwähnt hier auf den Fotos im Angebot ein BeQuiet-Netzteil abgebildet ist. Außerdem ist diese "Fujitsu" Lösung insofern blöd, wenn mir das Netzteil oder das Mainboard mal kaputt gehen kann ich quasi den gesamten PC entsorgen, da beide nur miteinander funktionieren und man keine Standard-PC Komponenten verwenden kann zum Tausch. Das ist zumindest fragwürdig so etwas im Angebot nicht anzugeben. Außerdem kann man z.B. keine größere Grafikkarte nachrüsten, da schlicht kein 6-Pin oder 8-Pin Anschluss da ist. Zugegeben, dafür wäre das Gerät eh viel zu langsam. Dass die Teile nicht neu sind hat man z.B. am Arbeitsspeicher gesehen: Die beiden 4 GB Module von "SKHynix" (DDR3, auch älter) waren mit einer Staubschicht überzogen. Das deutet sehr auf gebrauchte Teile hin, zumal wie erwähnt das Netzteil so seit locker 10 Jahren nicht mehr hergestellt wird. Wer auch immer diesen PC "gebaut" hat hat sich aber viel Mühe gegeben die Herkunft der gebrauchten Teile zu verschleiern: Der CPU-Lüfter wurde durch einen neuen ersetzt, und das Netzteil wurde sauber gemacht. Ich habe mal mit einer Taschenlampe in den Lüfter des Netzteils geleuchtet und dann sieht man auch noch relativ viel Staub. Aber welcher Kunde macht sich diese Mühe.... aber hier wurde erkennbar versucht so zu tun als sei der PC neu. Ich vermute hier wurden gebrauchte Geräte aufgekauft, und dann in ein neues PC-Gehäuse "umgepflanzt". Und da das nicht exakt passt, wurde das Netzteil, was viel zu klein für das Gehäuse ist, mittels einer Blende passend gemacht (siehe Foto 2 - gelbe Umrandung). Ich habe so eine Konstruktion noch nie gesehen, aber dem Laien fällt sowas eher nicht auf. Auch die Einfassung der Anschlüsse des Mainboards hinten passt nicht richtig, wenn man das Gerät aufschraubt sieht man dass wieder mit einer selbstgebastelten Blende gearbeitet wurde um die Anschlüsse an das neue Gehäuse anzupassen. Das mag alles so halbwegs funktionieren, aber ein gebrauchter PC in einem neuen Gehäuse ist KEIN neuer PC. Ich habe den PC dennoch gestartet, die SSD ist neu (kann man auslesen), die wurde also immerhin getauscht, was aber auch logisch ist, denn in dem ursprünglichen Gebraucht-Gerät war wahrscheinlich eine Festplatte die man entsorgt hat. Der verbaute Prozessor, ein Intel G3250, stammt aus dem Jahr 2014, das ist sogar noch RELATIV neu, das verbaute Netzteil scheint mir aufgrund der merkwürdigen Konstruktion älter zu sein, oder Fujitsu hat das damals extra so gebaut dass man den Monitor mit durchschleift. Trotzdem fehlt ein An/Aus Schalter, im Jahr 2019 darf meines Wissens so ein Netzteil gar nicht mehr verkauft werden (aber hier kann ich mich irren, aber ich habe sowas schon seit Jahren nicht mehr gesehen). An der Stelle habe ich meinem Kollegen empfohlen sich zu überlegen ob er das Gerät behalten möchte, oder ich es zurückschicken soll. Zusammenfassung: Der PC besteht im Wesentlichen aus gebrauchten Teilen, die nur im Verbund funktionieren. Wenn das Mainboard ODER das Netzteil ausfällt muss man beides neu kaufen, was relativ teuer ist. Das Netzteil führt keinen Strom ab wie jedes halbwegs moderne, noch dazu fehlt ein An/Aus Schalter wie es bei ATX vorgeschrieben ist. Da die gebrauchten Teile so nicht in ein neues PC-Gehäuse passen, wurde mittels Blenden versucht das ganze "hinzubasteln". Technisch funktioniert das, aber es bleibt ein gebrauchter PC, denn man so wahrscheinlich für weit weniger kaufen kann. Der beigelegte Windows-Key für Win10 war ausgedruckt, solche Keys kann man für wenige Euro im Internet kaufen. Die Herkunft bzw. die Legalität ist da immer zumindest zweifelhaft. Da der Verkäufer verschweigt bzw. vertuscht dass es sich um ein gebrauchtes Gerät handelt und das abgebildete Be-Quiet Netzteil im Angebot schlicht nicht vorhanden ist kann ich nur 1 Stern geben. Ich rate jedem Kunden VOR dem Kauf explizit nachzufragen welche Komponenten verbaut sind und ob das Gerät wirklich neu ist. Ein Fujitsu Netzteil und ein Fujitsu Mainboard kann man meines Wissens nach gar nicht einzeln kaufen, es muss also aus alten PCs stammen. Wer sich all der Risiken bewußt ist und weiß dass er ein gebrauchtes Gerät kauft, kann mit dem PC arbeiten, da er rein technisch gesehen funktioniert.