Käuferschutz beim Import: Gaming-Hardware sicher nach Deutschland bestellen

Neue Grafikkarten, Handheld-Konsolen oder modulare PCs sind für viele Gamer das Herzstück ihrer Leidenschaft. Doch nicht immer kommen die spannendsten Modelle zeitgleich in Deutschland auf den Markt. Ob NVIDIA RTX 50-Serie, AMDs Radeon RX 9000-Generation oder Handhelds wie die MSI Claw A8 – oft sind diese Geräte zuerst in den USA oder Asien verfügbar. Wer nicht warten möchte, denkt über den Direktimport nach. Dabei gilt es, mehr zu beachten als nur den Wechselkurs: Käuferschutz, Zahlungsarten, Zoll und Garantie spielen auch eine Rolle.

Was gerade besonders gefragt ist

Die Grafikkartenmärkte sind 2025 so dynamisch wie lange nicht mehr. NVIDIA hat Anfang des Jahres mit der RTX 5080, 5070 und 5060 die ersten Karten seiner neuen 50-Serie auf den Markt gebracht. Diese nutzen bereits GDDR7-Speicher und bringen bis zu 16 GB VRAM mit – ein klarer Fortschritt gegenüber der Vorgängergeneration Tom’s Guide. AMD kontert mit seiner Radeon RX 9000-Serie, darunter die RX 9060 XT und die RX 9070 XT, die besonders bei preisbewussten Gamern punkten.

Neben klassischen Desktop-GPUs sind 2025 auch Handheld-PCs stark im Kommen. Die MSI Claw A8, ausgestattet mit AMDs Ryzen Z2 Extreme, startete bereits im Sommer in China und kam im August nach Europa Tom’s Guide. Noch im Herbst sollen außerdem die ROG Xbox Ally und Ally X folgen – portable Geräte mit Windows 11, die Gaming auf Konsolen- und PC-Niveau mobil machen.

Auch für Bastler interessant ist der Framework Desktop, ein modularer Mini-ITX-PC mit austauschbaren Komponenten, der im Laufe des dritten Quartals 2025 ausgeliefert wird.

Zahlungsmethoden und Käuferschutz

Wer Hardware aus Übersee bestellt, muss sich gut überlegen, wie er bezahlt. Lastschrift, in Deutschland noch häufig im Einsatz, spielt international kaum eine Rolle. Stattdessen dominieren Kreditkarten und Wallets wie PayPal.

PayPal-Käuferschutz: 

Käufer können Zahlungen zurückfordern, wenn die Ware nicht ankommt oder stark von der Beschreibung abweicht. Gerade bei Bestellungen in den USA oder Asien ist dies oft die sicherste Option PayPal.

Kreditkarte (Chargeback): 

Banken bieten bei unautorisierten oder fehlerhaften Zahlungen Rückbuchungsrechte, die auch im Ausland greifen.

Direkte Überweisungen ins Ausland 

Dieses Vorgehen ist dagegen riskant, da es keinen Käuferschutz bietet und oft nur schwer rückgängig zu machen ist.

In Deutschland noch gebräuchliche Verfahren wie SEPA-Lastschrift sind international wenig verbreitet und bei Gaming-Plattformen praktisch verschwunden, was auch den ansonsten im Bereich Zahlungsmethoden gewöhnlich besonders breit aufgestellte iGaming-Sektor betrifft – wer deswegen hier Anbieter die Transaktionen auch über Lastschriftzahlungen anbieten antrifft, sollte genau hinsehen und die Seriosität prüfen.

Ein Grund für den Rückgang der einst so beliebten Methode ist neben dem Rückbuchungsrisiko auch der Datenschutz: Händler müssten IBANs speichern und absichern – ein zusätzlicher Aufwand, den viele meiden.

Zoll, Steuern und regulatorische Hürden

Seit der Einführung neuer Zoll- und Steuerregeln haben sich die Rahmenbedingungen verschärft. Innerhalb der EU gilt: Auf alle Importe aus Drittstaaten wird Einfuhrumsatzsteuer fällig, derzeit 19 % in Deutschland. Ab einem Warenwert von 150 Euro kommen zusätzlich Zölle hinzu EU-Kommission.

Die USA haben im Sommer 2025 die sogenannte De-minimis-Regel abgeschafft. Früher waren Sendungen bis 800 USD zollfrei, nun fällt bei allen Importen eine Abgabe an. Zwar sind bestimmte Elektronikprodukte wie Smartphones oder Grafikkarten teilweise von zusätzlichen Strafzöllen ausgenommen, doch die Grundabgabe bleibt bestehen.

Ein weiterer Punkt ist die Produktsicherheit: Für CE-pflichtige Komponenten wie Netzteile muss ein „Wirtschaftsakteur“ innerhalb der EU benannt sein, sonst kann der Zoll die Einfuhr verweigern EU-Verordnung 2019/1020. Wer also direkt aus Asien bestellt, riskiert, dass Ware ohne CE-Kennzeichnung gar nicht ausgeliefert wird.

Lohnt sich der Direktimport?

Ob sich der Kauf im Ausland lohnt, hängt stark vom Einzelfall ab. Für High-End-GPUs, die in Deutschland monatelang ausverkauft sind, kann der Import eine Option sein – vorausgesetzt, man kalkuliert Zoll, Steuern und Versandkosten realistisch ein. Bei Handhelds oder neuen PC-Formfaktoren kann es ebenfalls reizvoll sein, nicht auf die europäische Markteinführung zu warten.

Doch die Risiken sind nicht zu unterschätzen: Neben möglichen Verzögerungen durch den Zoll ist auch die Garantieabwicklung komplizierter. Während deutsche Händler zwei Jahre Gewährleistung bieten müssen, gilt dies bei Direktimporten nicht. Rückversand nach Übersee ist teuer, und im Streitfall ist die Rechtsdurchsetzung schwierig.

Für die meisten Gamer ist daher Geduld die bessere Strategie: Nach wenigen Wochen oder Monaten sind viele Modelle auch in deutschen Shops verfügbar – mit vollem Käuferschutz und ohne unerwartete Zusatzkosten. Wer sich dennoch für den Import entscheidet, sollte auf sichere Zahlungsmethoden wie PayPal oder Kreditkarte setzen, die Zoll- und Steuerregeln genau kennen und auf CE-Kennzeichnung achten. Für viele bleibt es dennoch attraktiver, auf die offizielle Verfügbarkeit in Deutschland zu warten. So spart man Nerven und kann sich auf das konzentrieren, was wirklich zählt: das Gaming-Erlebnis mit der neuesten Hardware.

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