Neue Hardware, bewährte Fragestellung: Was ist wichtiger?
Die Frage, ob man beim Zusammenstellen oder Aufrüsten eines PCs lieber in die CPU oder die GPU investieren sollte, kommt früher oder später auf: Während die einen auf eine hohe Kern- und Threadanzahl setzen, vertrauen die anderen auf eine starke Grafikleistung mit viel VRAM. Aber was ist in der Praxis wirklich entscheidend – ist manchmal ein günstiges Setup nicht schon ausreichend?
Die Wahrheit liegt, wie so oft, irgendwo zwischen den beiden Extrempositionen. Abhängig von deinen Aktivitäten mit dem Rechner wird mal der Prozessor, mal die Grafikkarte mehr leisten müssen. Deshalb ist es klug, typische Nutzungsszenarien zu betrachten – sei es Highend-Gaming oder Browsergames, Videobearbeitung oder Office-Aufgaben.
Gaming: Ohne GPU läuft’s nicht – meistens
Es ist offensichtlich, dass bei aktuellen AAA-Titeln die Grafikkarte das Spielgefühl maßgeblich beeinflusst. Egal ob es um hohe Auflösungen, maximale Details oder butterweiche Bildraten geht – all das ist vor allem die Aufgabe der GPU. Titel wie Cyberpunk 2077, Elden Ring oder Baldur’s Gate 3 sind fast ausschließlich von der Leistung deiner Grafikkarte abhängig, wenn es um das Skalieren der Performance geht. Selbst ein schneller Prozessor bringt nichts ohne eine starke GPU.
Es existieren jedoch Ausnahmen. Hinter Strategiespielen wie Total War oder Cities: Skylines 2 verbergen sich enorme Simulationen, die im Hintergrund ablaufen und oft nur auf einem oder wenigen Kernen berechnet werden. Hier kann es passieren, dass eine CPU mit hoher Leistung plötzlich wichtiger ist als die Grafikkarte. Es gilt besonders, wenn du viele Einheiten gleichzeitig siehst oder auf sehr großen Karten spielst.
Kreative Software: Die Zusammenarbeit von CPU und GPU
Alles, was man mit Foto-, Video- oder 3D-Software erstellt, braucht beides. In Programmen wie Photoshop, Lightroom oder Illustrator erledigt die CPU die meisten Aufgaben – wie das Exportieren, Erstellen von Vorschauen oder Anwenden von Filtern. Hierbei ist die GPU vor allem dafür zuständig, Animationen zu beschleunigen und große Bilddateien darzustellen.

In Videoeditoren wie Premiere Pro oder DaVinci Resolve ist die GPU hingegen viel entscheidender: Die Grafikkarte übernimmt die Vorschau-Timeline, Farbkorrigierung und Effekte – das ist besonders bei 4K-Material wichtig. Beim finalen Export oder bei bestimmten Codecs bleibt die CPU jedoch entscheidend.
Das Verhältnis wird in 3D-Programmen wie Blender, Cinema 4D oder Maya noch deutlicher. Für Echtzeitvorschauen mit Eevee oder das GPU-Rendering mit Cycles ist eine leistungsstarke Grafikkarte erforderlich. Im Gegensatz dazu erfordert das traditionelle CPU-Rendering (z. B. mit Arnold oder Mental Ray) einen Prozessor mit vielen Kernen.
Büro, Streaming & Online-Entertainment: Wenig Hardware, dafür viel Komfort
Bei der täglichen Nutzung ist das jedoch anders: Wer hauptsächlich Office-Anwendungen nutzt, Texte verfasst, E-Mails checkt oder im Web surft, benötigt weder eine High-End-Grafikkarte noch einen Hitzkopf-Prozessor. Ein aktueller Ryzen 5 oder Intel i5 aus der Mittelklasse, sogar mit integrierter Grafik, ist dafür völlig ausreichend.
Selbst beim Streaming, sei es auf Netflix, YouTube oder Spotify, ist die Belastung der Hardware gering. Selbst Full-HD-Inhalte sind auf günstiger Hardware problemlos zu bewältigen, und zahlreiche Videocodecs wie H.264 oder AV1 werden mittlerweile sogar direkt von der integrierten GPU (iGPU) dekodiert. Ein gutes Display, anständige Lautsprecher und eine zuverlässige Internetverbindung sind hier wichtiger.
Online Poker & Browsergames: Technik ist nicht das Wichtigste
Nicht jede Anwendung erfordert hohe Leistungen von CPU oder GPU. Menschen, die Serien streamen, einfache Office-Aufgaben erledigen oder ab und zu ein paar lockere Browsergames spielen, benötigen keine kostspielige Gaming-Grafikkarte dafür. Beim Thema Online Poker ist ein solides Setup ebenfalls ausreichend – etwa ein günstiger Allround-PC mit integrierter Grafiklösung.
Eine stabile Internetverbindung und ein übersichtliches Display sind hier viel wichtiger, um mehrere Tische gleichzeitig im Blick zu behalten. Auch wer sich mit Einstiegsvorteilen beschäftigt, findet auf spezialisierten Plattformen oft einen Bonus fürs Online Pokern, der den Start zusätzlich lohnenswert macht – ganz ohne technische Schwierigkeiten. Das beweist: Eine gute Performance ist nicht immer mit teurer Hardware verbunden.
KI, Forschung & Simulation: Der neue Bereich der GPU
Die GPU hat mittlerweile auch außerhalb des Gaming-Bereichs die Oberhand in der Künstlichen Intelligenz erlangt. Apps, die TensorFlow, PyTorch oder Stable Diffusion nutzen, haben großen Nutzen von dedizierter GPU-Leistung. Grafikchips der neuesten Generation erledigen in diesem Bereich Millionen von Rechenoperationen parallel – etwas, was CPUs einfach nicht können.
Es existieren auch Mischbereiche. Wissenschaftliche Simulationen, Finanzanalysen oder Emulationen können hingegen oft eine hohe CPU-Belastung verursachen. Emulatoren (wie Yuzu oder Dolphin) profitieren selten von leistungsstarken Grafikkarten; sie benötigen eine gute Single-Core-Performance, um gut zu laufen.
Gewöhnliche Fehlannahmen – und wie man sie umgehen kann
Ein häufiger Fehler ist die Annahme, dass eine leistungsstarke GPU alles beschleunigt; das gilt nur, wenn das Programm die Grafikkarte auch nutzt. Wer z. B. Videos schneidet und einen Codec verwendet, der nicht GPU-beschleunigt ist, verliert am meisten Zeit beim Rendern – selbst mit High-End-Grafik.
Ebenfalls fraglich: Die Anschaffung eines 16-Kern-Prozessors für den täglichen Gebrauch. Programme nutzen in der Regel maximal vier bis sechs Kerne effektiv; alles, was darüber hinausgeht, bleibt oft ungenutzt. In der Regel ist ein guter Mittelklasse-Prozessor mit hohem Takt deutlich die bessere Wahl.